Attapeu ist eine sehr abgelegene und vergleichsweise arme Provinz im äußersten Südosten von Laos. Der Haupteinkommenszweig der Bevölkerung ist die Landwirtschaft. Die Provinz ist durch zahlreiche Reisfelder und auch Gummibaumplantagen geprägt. Bislang ist die Region kaum touristisch erschlossen, obgleich sie mit ihren Wasserläufen, Bergen und dichten Wäldern einen wundervollen und wilden landschaftlichen Charakter aufweist. Ein Grund dafür sind die Nachwirkungen des Indochina-Kriegs.
Die Provinz gilt als eine der weltweit mit am meisten Minen und Bomben verseuchten Gebiete. Immer noch liegen viele Blindgänger (auch UXO – unexploded ordnance – genannt) in den unberührten Regionen der Provinz. Während jedoch ausgetretene Pfade als sicher erklärt werden, empfiehlt es sich bei Unternehmungen in abseits gelegene Bereiche immer einen lokalen Guide zur Seite zu haben, der sich in der Umgebung auskennt. Im Osten der Provinz – nahe des Nachbarlands Vietnam – befinden sich noch heute Teile des Ho-Chi-Minh-Pfads. Auch das bekannte Bolaven-Plateau – das sich über die Provinzen Champasak, Salavan und Sekong erstreckt – hat seine letzten Ausläufer in Attapeu.
Durch die Provinz Attapeu ziehen sich mehrere Flüsse – wie etwa der Xe Kaman, Xe Xou und der Fluss Xe Kong, der an einigen Stellen auch Grenzfluss zum südlich gelegenen Kambodscha ist. Im Osten grenzt Attapeu an Vietnam, im Norden an die Provinz Xekong (auch Sekong) und im Westen an die Provinz Chamapasak.
Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Attapeu oder auch Samakkhixay (oder auch Samakhi Xai, Samakhixai). Umgeben von einer imposanten Bergwelt, liegt sie ruhend in einem malerischen Tal am Fluss Xe Kong. Weitere größere Ansiedlungen sind Sanamxai und Xaysetha.
Die Provinz Attapeu hat mit ihren weniger als 200.000 Einwohnern eine sehr geringe Bevölkerungsdichte. Ein drittel der Bewohner lebt abgeschiedenen in den Bergen, wohingegen der Rest sich hauptsächlich an den Ufern der Flüsse niedergelassen hat. Neben Laoten leben hier auch viele verschiedene ethnische Minoritäten mit ihren ganz eigenen traditionellen Lebensweisen und Sprachen. So zum Beispiel die Oy hauptsächlich im Westen – nahe dem Bolaven-Plateau, die Tailiang (Tariang) rund um die Stadt Attapeu, die Alak vor allem im Osten der Provinz – nahe der vietnamesischen Grenze und die Lavae südöstlich von Attapeu.
Die beste Reisezeit für Attapeu ist von Oktober bis März, wenn angenehme Temperaturen herrschen und kaum Regen fällt. Ab dann beginnt die heiße Jahreszeit und es kann bis Mai mit bis zu 40°C sehr heiß werden, bevor dann die Regenzeit einsetzt. Diese dauert meist bis Oktober und lässt viel Regen vom Himmel kommen. Aufgrund der schlechten Straßen ist Attapeu während der Regenzeit nur schlecht bereisbar.
Die Hauptstadt Attapeu liegt am Fluss Xe Kong. Sie ist sehr klein und kann am besten zu Fuß erkundet werden. Sehenswert ist der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbaute Tempel Wat Luang Muang Mai. Zudem befindet sich in der Stadt ein Provinzmuseum, in dem die Geschichte der Region dargestellt sowie ein Überblick über die ethnischen Minderheiten der Provinz gegeben wird. Weiterhin gibt es in Attapeu einen traditionellen Markt, der überaus bedeutend für die Region ist und auf dem Angehörige verschiedener ethnischer Minderheiten ihre Waren kaufen wie auch verkaufen. Neben Nahrungsmittel gibt es hier auch alles erdenkliche an Gebrauchs- und Alltagsgegenständen. In Attapeu befindet sich das einzige Krankenhaus der gesamten Provinz. Zudem ist die Provinzhauptstadt ein guter Ausgangspunkt, um mithilfe eines Guides Trekkingtouren in die umliegenden Bergdörfer ethnischer Minoritäten zu unternehmen.
In der noch touristisch unerschlossenen Provinz Attapeu gibt es zahlreiche kulturelle wie auch natürliche Sehenswürdigkeiten, die Sie auf einer Erkundungstour nicht verpassen sollten.
In der Provinz Attapeu stürzen einige Wasserfälle in die Tiefe, die einen Besuch lohnen. Im Folgenden sind einige von ihnen kurz beschrieben.
In der Provinz Attapeu liegen bedeutende Schutzgebiete, in denen die südostasiatische Wildnis in ihren vollen Zügen noch ihre Freiheit genießen kann. Ein großer Teil Attapeus gehört zur Dong Ampham National Biodiversity Conservation Area (NBCA). Der Nationalpark Dong Amphanh (auch Dong Ampham) liegt im Nordosten der Provinz an der Grenze zu Vietnam sowie im südöstlichen Teil der Provinz Sekong. Er stellt einen der letzten intakten tropischen Wälder auf dem Festland Südostasiens dar. Durch den Nationalpark ziehen sich steile Berge mit über 2000 Meter hohen Gipfeln, dichte Wälder und zahlreiche Wasserläufe wie etwa die Flüsse Xe Kaman und Xe Xou. Auch der Krater-See Nong Fa befindet sich hier. Im Dong Amphanh leben einige seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie etwa asiatische Elefanten, Gibbons, Tiger, Nebelparder und asiatische Goldkatzen. Zudem fliegen knapp 300 verschiedene Vogelarten durch die Lüfte. Zugänglich ist der Park nur in der Trockenzeit.
Zur Übersicht der Reiseziele in Laos