In der Provinz Khammouan (auch Khammuan) in Zentrallaos ragen zahllose Karstkegel in den Himmel und Flüsse haben sich ihren Weg gebahnt und grüne Täler sowie kilometerlange Höhlen freigelegt. Khammuan wirkt wie ein Ausschnitt aus einem Bilderbuch – verschlafen finden sich kleine Dörfer in abgelegenen Ecken und nur wenige Straßen führen durch die Provinz, die im Westen vom Mekong, der die Grenze zu Thailand darstellt, von Vietnam im Osten sowie den Provinzen Bolikhamsai im Norden und Savannakhet im Süden eingeschlossen wird. Die Provinzhauptstadt ist Thakhek, eine kleine Stadt am Mekong, in der einige Touristen Halt machen. Im Inneren von Khammuan befinden Sie sich jedoch abseits vom Tourismus und treffen nur vereinzelt auf abenteuerlustige Reisende.
In der Provinz leben weniger als 400.000 Einwohner. Neben Laoten wohnen hier viele Vietnamesen – beispielsweise in Thakhek. Auch einige Gruppen verschiedener Minoritäten haben in Khammuan ihr Zuhause gefunden – etwa die Phouthai, Kali, Weiße Hmong, Makong und Kaleun.
Wirtschaftlich dominiert in der fruchtbaren Region der Reisanbau, Kohl-, Zuckerrohr- und Bananenplantagen, die Holzverarbeitung sowie die Energiegewinnung durch den errichteten Nam-Thaun-II-Damm, der das größte Wasserkraftwerk Laos speist. Durch den Damm entstand ein flacher Stausee, der etwa 15 Dörfer überflutete und heute mit seinen endlosen abgestorbenen Bäumen sehr kurios aussieht.
Landschaftlich wird die Provinz durch beeindruckende Karstberge mit skurrilen Formationen geprägt. Drei Naturschutzgebiete und zahlreiche Flüsse und Höhlen machen Khammuan vor allem für Naturliebhaber zu einem besonderen Ausflugsziel. Erleben Sie auf einer Bootsfahrt die über sieben Kilometer lange Konglor Cave und erkunden Sie die wiederentdeckte Buddha-Höhle Nong Pa Fa. Sie können auch ein- oder mehrtägige Trekkingtouren in abgelegene Regionen der Naturschutzgebiete unternehmen und abgelegene Dörfer erkunden. Für Abenteuerlustige empfiehlt sich eine mehrtägige Motorrad-Tour durch die Bergwelt der Provinz.
Die beste Reisezeit für Khammuan ist von November bis März, da während dieser Monate kaum Regen fällt und die Temperaturen angenehm sind. Im Dezember und Januar kann es nachts vor allem in den Bergregionen sehr kühl werden. Gegen Ende der Trockenzeit – etwa von März bis Mai – kann es sehr heiß und trocken in der Region werden, bevor dann die Regenzeit einsetzt. Diese dauert bis Oktober und geht mit heftigen Regenfällen einher, die dazu führen, dass einige Straßen der Provinz nicht befahrbar sind.
Thakhek oder auch Muang Khammouan ist die Hauptstadt der Provinz Khammouan. Mit ihren etwa 50.000 Einwohnern liegt sie eher verschlafen am Ufer des Flusses Mekong mit Blick auf die thailändische Stadt Nakhon Phanom, die seit der Fertigstellung der thai-laotischen Freundschaftsbrücke im Jahr 2011 mit dem Bus leicht erreicht werden kann. Das Zentrum von Thakhek stellt ein Platz nahe am Mekong dar – hier treffen sich die Einwohner vor allem abends und es herrscht eine ausgelassene Atmosphäre. Wenngleich Thakhek touristisch nicht besonders viel zu bieten hat, ist das Städtchen ein guter Ausgangspunkt für Motorrad-, Kletter- oder Trekking-Ausflüge in die nähere Umgebung sowie die gesamte Provinz.
Die Großer Mauer (engl. Giant Wall) – auch Kamphaeng Nyak – liegt nördlich von Thakhek. Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa 15 Kilometer und erreicht nach etwa acht Kilometern eine Höhe von bis zu 16 Metern. Die Entstehung der Giant Wall ist unklar – während einige davon überzeugt sind, dass die Mauer im 8.-9. Jahrhundert von Menschenhand errichtet wurde, sehen andere darin eine natürliche Erscheinung, die ins Abwehrsystem gegenüber Feinden integriert wurde.
Etwa fünf Kilometer südlich der Provinzhauptstadt am Mekong liegt der That Sikhotthabong (oder auch That Muang Kao). Hierbei handelt es sich um eine fast 30 Meter hohe, goldene Stupa, die heute als heilig verehrt wird und sehr berühmt ist. Einst wurde sie erbaut, um die Knochen Buddhas dort zu verwahren und stammt wahrscheinlich aus dem 6.-10. Jahrhundert. Jährlich findet dort bei Vollmond im 3. Monat des laotischen Mondkalenders das dreitägige Sikhottabong Fest statt, zu dem viele Laoten wie auch Buddhisten aus den Nachbarländern anreisen.
Neben zahlreichen Naturschönheiten können Sie auch einen kleinen Einblick in die Geschichte der Region erhalten, wenn Sie unter anderem die Muang Phone Stupa oder die Reste des Ho-Chi-Minh Pfades besichtigen.
Die Provinz zeichnet sich durch ihre Kalksteinformationen und ihre beeindruckende Bergwelt mit zahlreichen Flüssen, Wasserfällen und Höhlen aus. Am besten besichtigen Sie die näher gelegenen Sehenswürdigkeiten im Rahmen ein- oder mehrtägiger in Thakhek angebotenen Touren oder aber Sie leihen sich einen fahrbaren Untersatz und machen sich auf eigene Faust auf, um die Provinz zu erkunden.
Höhlen an der Straße 12 gen Osten unweit von Thakhek
Weiter entfernt liegende Höhlen
Wasserfälle nördlich vom Dorf Khoun Kham
In der Nähe des kleinen Dorfes Khoun Kham – auch Ban Nahin genannt – stürzen zwei Wasserfälle
in die Tiefe. Beide sind nur über eine Wanderung zu erreichen. Auch wenn ganzjährig Wasser fließen soll, sind die beiden Fälle in der Regenzeit am schönsten.
In der Provinz gibt es insgesamt drei Naturschutzgebiete, wobei das Phou Hin Boun Schutzgebiet touristisch am besten erschlossen ist.
Mit dem Bus: Thakhek hat eine gute Busanbindung sowohl ins In- als auch ins Ausland. Busse fahren beispielsweise von der laotischen Hauptstadt Vientiane in etwa 6-8 Stunden oder von Pakse in 7-9 Stunden nach Thakhek. Von Bangkok aus fahren Nachtbusse in mehr als zehn Stunden zur Grenzstadt Nakhon Phanom, von der aus Sie problemlos mit dem Grenzbus nach Thakhek fahren können.
Mit dem Flugzeug: Thakhek hat keinen eigenen Flughafen. Der nächste internationale Flughafen liegt in der Nähe der etwa 130 Kilometer entfernten Stadt Savannakeht, von wo aus Sie mit dem Bus weiter nach Thakhek fahren können. Auch gibt es die Möglichkeit von der thailändischen Stadt Bangkok aus nach Nakhon Phanom in Nordostthailand zu fliegen und von dort aus mit dem Bus über die Grenze weiter nach Thakhek zu fahren.
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