Luang Prabang ist einer der charmantesten Orte Asiens. Die grünen Hügel der Umgebung und das angenehme Klima bilden den Hintergrund für eine mit Tempeln und malerischen Bauten der französischen Kolonialzeit gespickten Stadt, die ihre Traditionen gekonnt mit modernen Einflüssen zu verbinden weiß. Bei einem Spaziergang durch die Straßen unter der Morgensonne werden Sie zwischen dem Gold der Giebel und dem Grün der Bäume auch das auffällige Orange der unzähligen Mönche entdecken, die hier alltäglich mit ihren Schalen um Almosen bitten. Neben den liebevoll gestalteten Tempeln der Stadt und den atemberaubenden Wasserfällen der Umgebung gibt es also Vieles zu entdecken.
Luang Prabang liegt auf einer Halbinsel, die vom Mekong und dem Nam Khan begrenzt wird. Mitten im nördlichen Laos gelegen, ist die Stadt von Hügeln mit tropischen Wäldern umgeben. Dazwischen hangeln sich Reis- und Gemüsefelder, die zunehmend biologische Anbaumethoden verwenden. Wie der Rest Laos' hat Luang Prabang eine Trocken- und Regenzeit. Der Regen währt hier von April bis Oktober. Warm ist es immer, aber einen leichten Temperaturrückgang gibt es im Dezember und Januar, wenn die Temperaturen auf durchschnittlich 19°C fallen und die Höchsttemperaturen bei 26°C liegen. Wenn Sie es etwas wärmer haben wollen, empfiehlt sich also eine Reise im Februar oder März, wenn es noch trocken ist und das Thermometer auf bis zu 33°C steigt. Lesen Sie mehr zur Reisezeit für Laos.
Eine der frühesten Erwähnungen Luang Prabangs fällt unter dem Namen Muang Sua. So nannte der Thai Prinz Khun Lo die Stadt nach seiner Eroberung. Khun Lo war der älteste Sohn Khun Boroms, welcher laut der Schöpfungslegende nur einer von drei Auserwählten war. Diese von den Göttern auserwählten wurden als einzige von einer großen Flut verschont, die sonst alle Menschen, von den Göttern als unwürdig gesehen, dahinraffte. Nach der Flut kamen die drei zurück auf die Erde und bestellten das Land mit einem himmlischen Büffel, aus dem später auch alle neuen Menschen hervorgingen. Die Söhne dieser asiatischen Noa-Gestaltenwurde ausgeschickt, um das Land zu regieren und weitere zu erobern. Khun Los Nachfahren regierten das Königreich Muang Sa viele Jahre, bis die Khmer dort Einzug hielten. Im 17. Jahrhundert kam Laos unter französische Herrschaft und Luang Prabang wurde der offiziell anerkannte Königssitz Laos. Auch nach seiner Emanzipation von der Kolonialmacht stellte sein König, Sisavang Vong, den Posten für das Staatsoberhaupt des Königreiches Laos. Im 20. Jahrhundert schwankte das Land immer wieder zwischen eigener und Fremdherrschaft bis ein Putsch 1975 das Königreich auslöste und Laos endgültig als eigenständig erklärte.
Das junge Land öffnete sich erst einige Jahre später für den Tourismus und Städte wie Luang Prabang, wurde nur allmählich restauriert. Dies scheint den Bemühungen der Städtebauer jedoch keinen Abbruch getan zu haben, da Luang Prabangs von Hotelklötzen verschonte Vista 1995 dafür als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen wurde.
Luang Prabang ist eine Tempelstadt. Diese zu erkunden, sollten Sie sich also nicht entgehen lassen. Eines der ältesten Exemplare ist der Wat Xieng Thong, welcher 1560 fertiggestellt wurde. Die Tempelanlage ist übervoll mit Blumen und Bäumen, zwischen denen sich die Wege zu den verschiedenen Gebäuden schlängeln. Der "Tempel des Goldenen Baumes" ist berühmt für seine Buddhadarstellungen und gilt als typisches Beispiel für laotische Kunst und Bauweise. Zu Zeiten des laotischen Königreichs wurden hier die Herrscher des Lands gekrönt und beigesetzt, wovon der noch immer existierende Leichenprozessionswagen der königlichen Familie zeugt. Wat Xieng Thong ist außerdem eines der wenigen Gebäude, die unbeschädigt aus der Plünderung der Stadt im Jahr 1887 hervorging. Dies macht den Tempel auch zu einem der ältesten Zeitzeugen der Stadt.
Der Vipassana Tempel ist im aktiven Gebrauch und Einheimische sowie Touristen kommen hierher, um den Vipassana-Stil der Meditation zu erlernen. Deshalb sollten Sie hier, als auch in den anderen Tempelanlagen, besonders auf ruhiges und respektvolles Verhalten achten. Die runde Form und das steil aufsteigende, goldene Dach sind einen Besuch wert.
Die Mönche der Stadt versammeln sich täglich zur Almosenzeremonie. Bei Tagesanbruch finden Sie sie nahe des Sensoukharam Tempels in der Sakkaline Road. Bei der Zeremonie verteilen Leute mitgebrachtes Essen an die Mönche. Für einen Obolus können auch Sie dieses Privileg erhalten, doch sollten Sie daran denken, dass es als zeremonielle Handlung und nicht als "Spaß" gedacht ist. Auch hier gilt also Respekt als erste Tugend. Zusätzlich kann es vorkommen, dass Händler Ihnen in der Nähe billiges, schlechtes Essen dafür verkaufen wollen. Bringen Sie lieber Ihre eigenen Opfergaben mit, um die Gesundheit der Mönche zu bewahren.
Die laotische Königsdynastie gibt es seit dem kommunistischen Putsch der 1970er nicht mehr, aber den 1904 erbauten Palast können Sie noch immer gegenüber dem Fluss finden. Heute ist er ein Museum, aber auch einige private Räume der Königsfamilie sind so erhalten, wie sie sie 1975 verließen. Nicht nur Familienportraits und Diplomatengeschenke sind hier ausgestellt, auch die Kronjuwel Laos' funkeln hier mit der Sonne um die Wette. Die Hauptresidenz sowie die Wirtschaftsgebäude sind durch einen hübschen Park mit Seerosenteich verbunden, an dessen Ufer Sie einen entspannten Nachmittag verbringen können. Der Haw Kham hat täglich, außer dienstags, bis 16 Uhr geöffnet.
Luang Prabang wird auch als Perle des Mekongs bezeichnet. Neben der Städtebaukunst zählt sicher auch das Umland in diese Beschreibung mit hinein, denn Die Hügel, wie der leicht zu besteigende Phou Si, und die von dichtem Dschungel umgeben Wasserfälle, wie der fröhlich von Terrasse zu Terrasse hüpfende Kuang Si, bieten neben einer ordentlichen Wanderung auch einen wunderschönen Ausblick. Den Kuang Sie können Sie über Land oder Wasser erreichen. Dort angekommen, können Sie sich allein in die Fluten stürzen oder ein Bad mit Elefanten nehmen. Eine Tagestour lohnt sich. Auf dem Rückweg können Sie auch das Bärenreservat besuchen, welches sich um besonders gefährdete Arten dieser Spezies kümmert und diese regelmäßig aus unzumutbaren Verhältnissen rettet und sie wieder aufpäppelt.
Nach einem langen Tag auf Entdeckungstour empfiehlt sich eines der vielen Restaurants am Ufer des Flusses. Die laotische Küche hat ihren ganz eigenen Charakter, aber auch westliche Gerichte werden angeboten. Luang Prabang ist besonders bekannt für das Mekong Flussmoos, welches einen salzigen Geschmack hat und getrocknet serviert wird. Dazu gibt es Frisches aus dem Fluss und viel Gemüse und Reis aus der Region. Auch beliebt ist Büffelfleisch oder -wurst, die Sie auf Ihrer Reise durch die kulinarische Welt Laos' probiert haben sollten.
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